In letzter Zeit ist bei mir der Wunsch gewachsen meine Arbeit in der Chinderschtuba sichtbarer zu machen. Gängige soziale Medien wie Instagramm und Co. sind mir da natürlich als erstes eingefallen. Und ja, ich hab’s versucht. Doch irgendwie passt es nicht. Mein Insta Account und mein Wunsch nach weniger Onlinezeit stehen im Widerspruch zueinander – weniger Onlinezeit bedeutet nämlich mehr Freiheit, aber das erzähle ich dir ein anderes Mal.
Also bleibt es bei meiner Facebook Seite und auch auf der sieht man eigentlich nur die kommenden Kurse in der Chinderschtuba… irgendetwas anderes muss her!
Träumen würde ich eigentlich von einem Podcast – wer mich kennt weiss – reden bzw. viel und lange reden zu meinen Lieblingsthemen– liegt mir recht gut. Aber so einen Podcast zaubern, traue ich mir irgendwie doch (noch) nicht zu. Also versuche ich es nun mit einem Blog, der braucht nicht ganz so viel Aufmerksamkeit wie mein Insta Account, bleibt sichtbar und kann vom Leser und der Leserin fleissig geteilt werden 😉
die Geschichte mit den Hausaufgaben
In meinem ersten Blogeintrag möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine neu gestartete Weiterbildung zum Lerncoach geben – ganz spezifisch zum Thema Hausaufgaben. Beruflich habe ich natürlich schon sehr profitiert, aber auch privat hat sie mich bereits nach kurzer Zeit weitergebracht und genau darum geht es in diesem Text.
Als Titel könnten wir die Geschichte ‘Hausaufgaben’ nennen oder ‘wie ich mich von der Frau Rottenmeier mit strengem Blick zum halbwegs geduldigen Hausaufgaben Coach weiterentwickelt habe’.
Blick zurück
Herbst 2021, Kind 2 bringt nun auch regelmässig Hausaufgaben nach Hause. Die letzten beiden Jahre fand ich ja schon mit Kind 1 ab und zu herausfordernd, aber gleich zwei Kinder zu motivieren und zu unterstützen… Ob ich nun wollte oder nicht, die Kinder haben Hausaufgaben mitgebracht und ich nahm somit der Hausaufgaben Herausforderung an! Wer mich kennt weiss, ich mag keine halben Sachen – was dann in unserem Alltag so ausgesehen hat: Sobald die Kinder nach Hause kamen, nahm ich sie in der Garderobe in Empfang und fragte ich mit einem Lächeln im Gesicht (und einem Klumpen im Bauch): «Und, habt ihr viele Hausaufgaben? Was denn genau? Oh, spannend! Wollen wir gleich anfangen?» Ich zeigte mich in bester Journalistenmanier. Als nächstes versuchte ich die Kinder mit viel Motivation und guter Laune an den Tisch zu locken (Hausaufgaben werden bei uns immer am Küchentisch erledigt. Immerhin weiss ich seit meiner Weiterbildung, dass dies völlig ok ist). Und tada, dann holte mich doch die Realität ein und das nicht einmal nach 5 Minuten… die Kinder wollten die Hausaufgaben nicht machen, sie fanden die Aufgaben mühsam, zu anstrengend, sinnlos (natürlich brauchen die Kinder andere Wörter…), alles andere war spannender. Je grösser der Widerstand der Kinder, desto mehr lief ich in Hochform auf. Hallo! Schliesslich bin ich ja vom Fach. Wäre ja gelacht, wenn ich meine Kinder nicht zum Hausaufgaben machen motivieren kann.
Ich könnte euch noch stundenlang erzählen, was ich alles gemacht habe: von schlauen Sätzen, wie, «wenn du dich….» oder «du stellst…» bis hin zu allen möglichen Bestechungsstrategien reichte mein Repertoire. Mein Enthusiasmus führte dazu, dass die Situation nur schlimmer wurde und am Ende alle unzufrieden waren. Es gab regelmässig Streit und Tränen flossen.
Blick ins jetzt
Die Hausaufgaben Situation bei uns Zuhause hat sich mittlerweile entspannt und ist nicht mehr mit meinen Schilderungen vergleichbar. Im Wesentlichen dazu beigetragen hat der Start meiner Weiterbildung zum Lerncoach. Hier habe ich viele Tipps erhalten mit einigen Aha-Erlebnissen.
Blick zurück an unseren Küchentisch und was hat bei uns gut geholfen? Hier meine Top 3:
- Ich gebe meine Rolle als Journalistin ab und traue den Kindern mehr zu. Dabei fokussiere ich mich auf meine eigenen Aufgaben und Projekte, wie beispielsweise die Spülmaschine ausräumen. Die Kinder wissen, dass sie mich rufen können und ich dann gerne helfe. Es sind ihre Hausaufgaben und nicht meine
- Wir bauen regelmässig Pausen ein. Nach 15 Minuten arbeiten, rennen die Kinder einmal durch den Flur oder tanzen ihre Energie (und manchmal Frust) in einem Lied aus.
- Ich nehme den Hausaufgabenfrust der Kinder nicht mehr persönlich. Schliesslich sind ja die Hausaufgaben doof und nicht ich. Es ist auch nicht meine Pflicht, dass die Kinder die Aufgaben mit Freudensprüngen machen. Hauptsache, sie werden erledigt.
Erlebst du ähnliche Situationen bei der Begleitung deiner Kinder bei den Hausaufgaben? Kennst du auch diese Situationen, welche für die ganze Familie sehr frustrierend sind? Vielleicht suchst du weitere Tipps und Ratschläge? Dann melde dich doch bei mir für ein Hausaufgabencoaching! Ich habe noch mehr Anregungen in meinem Werkzeugkoffer.
Und übrigens: Meine Kinder und ich mögen die Hausaufgabensituation immer noch nicht. Aber mittlerweile gelingt es uns, die Hausaufgabensituation anzunehmen, wie sie ist und insbesondere diese Situation ohne Streit, Tränen und Frust zu meistern.